Stuttgart-Asemwald, Luftbild
Quelle: Landesamt für Denkmalpflege, Otto Braasch, Landshut (Nr. 9472)

Bauwerk: Wohnstadt Asemwald

Architekten: Otto Jäger, Werner Müller

Baujahr: 1968 – 1972

Ort: Im Asemwald 1 – 22 , 70599 Stuttgart-Asemwald

Status: Genutzt (saniert)

Abbildung: Fassade Asemwald (2019), Linyan Zhou

 

1968 – 1972 wurde die Großwohnanlage auf der Filderhochebene nach Plänen von Otto Jäger und Werner Müller erbaut. Der eigene Stadtteil beinhaltet neben 1143 Wohneinheiten ein Waldstück, Tennisplätze, ein Ladenzentrum und eine katholische Kirche mit Kindergarten.

 

Asemwald zählt bis heute zu den größten Eigentümergemeinschaften Deutschlands. Die drei baugleichen Wohnscheiben mit einer Höhe von 70m sind orthogonal zueinander um einen Platz gestellt. Die Hauptbauten bestehen aus 21 bis 23 Wohngeschossen. Das Erdgeschoss verfügt über gemeinschaftlich genutzte Wasch-, Trocken- und Fahrradräume. Eines der Obergeschosse bietet zudem Raum für eine öffentlich zugängliche Sauna, Schwimmbad und Restaurant. Zudem gibt es 3 Parkgeschosse.

 

Es gibt 21 verschiedene Wohngrundrisse mit Wohnungsgrößen von 1- 6 Zimmern. Je nach Geschoss öffnen sich die Blicke ins Grün der Baumwipfel oder mit Fernblick in Richtung Schwäbische Alb. Hierbei wird auf das Prinzip des Durchwohnens, mit beidseitig belichteten Fassaden zurückgegriffen. Das Bauwerk besteht aus vorgefertigten Betontafeln in Schottenbauweise. Die als auskragende Betontafeln der Schotten sind im Fassadenbereich sichtbar.

 

Das Projekt wurde zur Bauzeit aufgrund der Größe stark kontrovers diskutiert. Nach Fertigstellung war Asemwald der Stuttgarter Stadtbezirk mit dem niedrigsten Altersdurchschnitt, da viele junge Familien die neuen Wohnungen bezogen. Die Altersstruktur hat sich heute aufgrund der alternden Erstbewohner deutlich gewandelt. Die Wohnanlage ist beliebt und in gutem baulichen Zustand. Die vorhandene öffentliche Infrastruktur ist im Sinne des ‚Space Sharing‘ ein gelungenes Beispiel, das mit geteilten und mehrfachgenutzten Flächen weiter ausgebaut werden könnte.