Marienkirche Neustadt a.d. Rems
Bildquelle: Pfarramt Neustadt

Bauwerk: Marienkirche (katholisch)

Architekten: Hans Kammerer, Walter Belz

Standort: Neustadt an der Rems

Baujahr: 1962 – 1963

Status: Geschützt (kulturelles Wahrzeichen)

Abbildung: Marienkirche 1970, Pfarramt Neustadt

 

 

Den Wettbewerb für die Marienkirche gewannen 1961 die Architekten Hans Kammerer und Walter Belz. Bereits 1963 wurde der monolithische Kirchenbau fertiggestellt und im Namen der Katholischen Kirche des Pfarramts Neustadt eingeweiht.

 

Das Bauwerk ist entsprechend der damaligen Siedlungsstruktur als Dorfkirche konzipiert, die sich durch den markanten Turm sichtbar präsentiert, aber gleichfalls durch das tief heruntergezogene Dach in der Landschaft einbettet.

 

Die Fassade der Kirche wendet sich mit vier gestalteten Eckpfeilern nach außen. Thematisch orientierten sich die Architekten zusammen mit dem Künstler und Bildhauer Dieter Bohnet dabei an der Anrufung der Gottesmutter aus der Lauretanischen Litanei – was sich auch im Namen ‚Marienkirche‘ widerspiegelt. Der Innenraum ist geprägt durch die naturbelassenen Materialitäten der Sichtbetonmauern, dem Ziegelboden und die in die Höhe strebende Holzdecke mit vertikal und diagonal verlaufenden Brettelementen. Ein farbig gestaltetes Fenstermosaikband beschreibt die Fuge zwischen dem zum Himmel strebenden Turmdach und den kraftableitenden Außenmauern. Der Maler Hans Schreiner aus Stuttgart komponierte die Gestaltung sowohl liturgisch als auch architektonisch in Bezug auf den Altar, über dem alle Elemente in einem Schlussstein zusammengeführt werden. Der Bildhauer Franz Bucher aus Rottweil gestaltete diesen Schlussstein sowie die Kerzenleuchter, das Vortragskreuz und das Tabernakel.  Der Altar wurde von Wilhelm Hambach aus Neustadt in roh behauenem Naturstein geschaffen, der die Reliquien des Heiligen Donatus (um 280) und des Heiligen Prosperus (um 460) birgt.

 

Im Jahr 2011 wurde die Marienkirche als ein Wahrzeichen der Kultur der Stadt Waiblingen eingestuft und geschützt. Sie gilt als herausragendes Beispiel für Kunst-, Architektur-, Wissenschafts- und Lithurgiegeschichte.

 

 

Querschnitt

Bauphase 01

Bauphase 02

Eingangsportal, 2018

Fassadendetail, Annette Önerud

Außenansicht, Annette Önerud

2018

2018