St. Monika, Feuerbach
Bildquelle: Aussenansicht Kindergarten, Marianne Götz, 1967

Bauwerk: Gemeindezentrum St. Monika (katholisch)

Architekt: Klaus Franz

Standort: Kyffhäuserstraße 59, 70469 Stuttgart-Feuerbach

Baujahr: 1971 – 1973

Status: Genutzt

Abbildung: Hof und Aussenansicht Andachtsraum. Marianne Götz, 1967, in: Klaus Franz. Ausstellungskatalog, Baunach 2003.

 

Klaus Franz gewann 1968 den Wettbewerb für das neue Gemeindezentrum St. Monika. 1973 wurde die Anlage fertiggestellt.

 

Durch die Komposition mehrerer Baukörper, seine Maßstäblichkeit und den bewussten Umgang mit dem leicht abschüssigen Gelände, fügt sich das Ensemble harmonisch in seine Umgebung ein. Dennoch entzieht sich die Formensprache des Projektes bewusst der Anmutung der Satteldachbauten der Wohnhäuser in der Nachbarschaft.

 

Der Grundriss der Kirche besteht aus einem leicht konischen Körper über einer quadratischen Grundfläche. Teilweise nach innen geneigte Wände, abgerundete Raumecken und skulpturale Lichtschächte als Durchdringung der Dachhaut bestimmen das Bauwerk. Auch der Außenraum wird von plastischen Elementen wie dem freistehende Treppenhaus des Gemeindehauses, ergänzt. Eine Stützmauer fasst die unterschiedlichen Elemente zu einer komplexen Figur zusammen und vermittelt zwischen den beiden massiven Hauptbauten. Im dreigeschossigen Gemeindehaus liegen Kindergarten, Clubräume und Wohnungen. Der Grundriss des Gemeindezentrums ist insbesondere im Erdgeschoss offen zum Vorplatz gestaltet. Franz arbeitet mit vielen geometrischen Proportionen und harmonischen Bezügen der baulichen Elemente zueinander.  Hierbei zeigen sich auch mehrere Referenzen, die auf den Architekten Le Corbusier verweisen. Die grafischen Elemente auf der Fassade sind vom Klaus Franz gestaltet und ergänzen in Primärfarben den Sichtbeton und die schieferfarbenen Schindeln des Andachtssaals. Stützmauern, Erschließungsturm, Wasserspeier und Eingangsbereiche (als Windfang) der Kirche sind in schalungsrauem Sichtbeton ausgeführt.

 

Das Gemeindezentrum wird durch die katholische Kirche genutzt. Es steht aktuell nicht unter Denkmalschutz. Das vielseitige Raumprogramm, der Freiplatz als verbindendes Element und die Einbettung in den Quartierkontext, zeigen mögliche Potentiale im Sinne des ‚Space Sharing‘. Diese könnten als geteilte und mehrfachgenutzte Flächen weiterentwickelt werden.